Wiener Tierschutzverein kündigt Papageienheim der ARGE Papageienschutz auf

(04.12.2014) Kündigung vor Weihnachten: 140 Papageien verlieren ihr Heim! Die sensiblen Wildtiere sind nun auf Herbergssuche

Der Verein ARGE Papageienschutz betreibt seit sechs Jahren ein Papageienheim im Tierschutzhaus in Vösendorf (NÖ). Jetzt wurde plötzlich gekündigt: in nur sieben Monaten soll der Papageienschutz packen und das Haus verlassen - 140 Exoten droht die Obdachlosigkeit! Die sensiblen Wildtiere sind nun auf Herbergssuche.


Nadja Ziegler Präsidentin der ARGE Papageienschutz

Seit 18 Jahren setzt sich die „Arbeitsgemeinschaft Papageienschutz“ als spezialisierte und wissenschaftlich fundiert arbeitende Tierschutzorganisation für den Schutz von Papageien ein: Ziele sind Schutzmaßnahmen für die bedrohten Wildvögel in freier Wildbahn und die tiergerechte Haltung der sensiblen Schützlinge.

Zu diesem Zweck werden auch ungewollte und beschlagnahmte Papageien in einem speziell eingerichteten Heim aufgenommen, mit Artgenossen vergesellschaftet, fachkundig gepflegt und teilweise wieder an engagierte Tierliebhaber vermittelt. Eine einzigartige Einrichtung in Österreich, die 2010 mit dem bundesweiten Tierschutzpreis ausgezeichnet wurde.


Reinhard Kittenberger zu Besuch in der Papageienstation

Im Jahr 2008 entstand eine bisher sehr erfolgreiche Kooperation mit dem Wiener Tierschutzverein: Die ARGE Papageienschutz stellt Fachpersonal und Know-how zur Verfügung und kommt für die Pflegekosten aller Papageien im Tierschutzhaus auf. Als Gegenleistung verrechnet der Tierschutzverein keine Miete.

„Es war eine win-win Situation im Sinne der Tiere, die Kündigung traf uns wie ein Blitzschlag“, so die schockierte Vereinsobfrau Mag.a Nadja Ziegler.


Graupapagei Kasi

Als Grund gibt die neue Geschäftsführung Umstrukturierungsmaßnahmen und Eigenbedarf an, die Fläche, die dem Papageienschutz bisher zur Verfügung gestellt wurde, könnte laut Aussagen des frisch gebackenen Geschäftsführers des Wiener Tierschutzvereins lukrativer genutzt werden.

Reinhard Kittenberger, Vorstandsmitglied der ARGE Papageienschutz und stellvertretender Obmann sieht den „Auszugsplan“ der mit der unvorhersehbaren Kündigung mitgeliefert wurde, als undurchführbar an.


Das Papageienteam der ARGE Papageienschutz

Demnach soll ein Teil der 140 Papageien bereits Ende Februar 2015 das Heim verlassen, ein zweiter Teil Ende April, und die restlichen Tiere müssen bis Ende Juni 2015 aus den Volieren abtransportiert werden.

Kittenberger – der in Schiltern bei Langenlois einen Schaugartenbetrieb leitet – hat sich spontan bereit erklärt, für die 140 Papageien ein Grundstück zur Verfügung zu stellen.

Die ARGE Papageienschutz plant seit längerem ein neues Zuhause für ihre Schützlinge zu errichten, um den Bedürfnissen der sensiblen Wildvögel noch besser gerecht werden zu können und noch mehr tierliebende Menschen mit den Bedürfnissen der Wildvögel vertraut zu machen.


Innenvoliere mit Kletterstrukturen und Spielsachen

Ein Neubau war für 2018 geplant. Schön, groß und artgerecht sollte es werden, ein Papageienparadies - die notwendigen Gelder sollten in den kommenden Jahren mit professionellen PR- und Fundraising-Maßnahmen aufgetrieben werden.

Mit dem völlig unvorhersehbaren Rauswurf wird der Papageienschutzverein vor fast unlösbare Probleme gestellt: Unter den 140 Papageien befinden sich chronisch kranke Tiere, die teilweise aus tierquälerischen Haltungsbedingungen gerettet wurden und besonderer Pflege bedürfen.


Frisches Grün in der Außenvoliere der Sittichgruppe

Geeignete Unterbringungen für die exotischen Wildvögel zu schaffen benötigt eine ausreichende Planungsphase und finanzielle Mittel.

„Wir appellieren trotz der für uns unverständlichen Vorgehensweise an das Verantwortungsbewusstsein der handelnden Personen im Wiener Tierschutzverein und hoffen darauf, dass die Rechte der Tiere auf faire Behandlung doch zu einer tierschutzwürdigen und tragbaren gemeinsamen Lösung führen“, zeigen sich Ziegler und Kittenberger zweckoptimistisch und sind sich darin einig: „Im Zentrum jeden Tuns einer Tierschutzorganisation muss doch immer des Wohl des hilfsbedürftigen Tieres stehen.“

Die Papageienschützer bitten nun alle Tierfreunde, die ein Herz für Tiere mit besonderen Bedürfnissen haben, insbesondere für die wunderschönen Papageien, um ihre Mithilfe, damit 140 zum Teil alte und kranke Tiere mit teilweise tragischen Vorgeschichten eine bessere Zukunft und die Chance auf ein sicheres Zuhause haben und von dem spezialisierten Team weiterhin gut betreut werden können.

Bitte helfen Sie 140 Papageien!

Spendenkonto, Kennwort „Papageien in Not““: Arbeitsgemeinschaft Papageienschutz, IBAN: AT51 6000 0000 9206 4164; BIC: OPSKATWW
www.papageienschutz.org oder www.kittenberger.at ; ZVR: 212403153


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