Vogelabschuss-Serie im Burgenland: Vier Pfoten bittet Bevölkerung und Jäger um Mithilfe bei Aufklärung
(14.07.2014) Da die Serie der Vogelabschüsse im Burgenland nicht zu enden scheint, bittet Vier Pfoten sowohl die Bevölkerung als auch die burgenländischen Jäger um Mithilfe bei der Lösung der noch ungeklärten Fälle.
Wie berichtet, wurden in den letzten Monaten immer wieder teils streng geschützte Tiere angeschossen aufgefunden, zuletzt eine männliche Rohrweihe in Wallern im Bezirk Neusiedl am See vor wenigen Tagen. Der Vogel wurde mit einer Schussverletzung durch Schrot in die von Vier Pfoten unterstützte Eulen- und Greifvogelstation (EGS) in Haringsee, Niederösterreich, gebracht.
Es handelt sich hier wirklich um strafrechtlich relevante Vergehen, nicht um Kavaliersdelikte, betont Brigitte Kopetzky von Vier Pfoten. Die Täter machen sich der Tierquälerei gemäß §222 des österreichischen Strafgesetzbuchs schuldig, was eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr mit sich bringen kann.
Ganz abgesehen davon, dass sie verwaltungsrechtlich gegen die Schonzeitverordnung und die Naturschutzgesetzgebung verstoßen. Vier Pfoten bittet daher die Bevölkerung und die Jägerschaft um Hinweise, die zur Aufklärung der noch ungelösten Fälle beitragen können.
Kopetzky: Wer zweckdienliche Informationen hat, sollte sich umgehend bei der Polizei melden oder kann gerne direkt mit Vier Pfoten Kontakt aufnehmen unter 01/895-02-02-0 bzw. via Email ([email protected]).
Einmal mehr fordert Vier Pfoten außerdem den Entzug der Jagdscheine auf Lebenszeit, sollten die Täter Jäger sein wofür den Indizien nach alles spricht. Dem schließt sich auch Dr. Hans Frey, Greifvogelexperte für Vier Pfoten und wissenschaftlicher Leiter der EGS Haringsee, an: Zur Zeit werden Vergehen wie Vogelabschüsse meist mit Geldstrafen geahndet, und die Täter behalten ihre Jagdscheine.
Wer sich aber dermaßen gegen die Gesetzgebung stellt, darf keine Befähigung haben, Waffen zu tragen. Geschützte Tiere zu schießen und sie dann langsam an ihren Verletzungen zugrunde gehen zu lassen - das muss ein Ausschließungsgrund für den Gebrauch von Schusswaffen sein. Solche Menschen sind schlicht gemeingefährlich.
Ebenso wie Dr. Frey spricht sich auch Brigitte Kopetzky klar für verpflichtende psychologische Test für Jäger aus. Vier Pfoten fordert angesichts der Verfehlungen einzelner Jäger, dass mehr zur Prävention getan wird. Psychologische Tests können im Vorfeld zumindest helfen festzustellen, wer absolut nicht für den Beruf eines Jägers und den Gebrauch einer Waffe geeignet ist, meint Kopetzky.