Testbericht: Toyota RAV4 Hybrid

(17.06.2016) Toyota verpasst seinem neuen Lifestyle-SUV RAV4 nicht nur ein fesches Äußeres, sondern erstmals auch einen Hybrid-Antrieb. Was der Neue alles kann, lesen Sie hier.

Gleich eines vorweg: Nicht nur dass der RAV4 wirklich ein frisches Design besitzt und sein Hybridantrieb unser Umweltherz höher schlagen lässt, haben die japanischen Ingenieure kaum etwas ausgelassen, worin der SUV nicht glänzen kann. Wir sagen nur, 360° Rundumsicht oder innovativer Allradantrieb. Doch schön der Reihe nach: Entschließt man sich für den neuen RAV4 mit Hybridantrieb in der Allradversion bzw. Lounge/VIP Ausstattung so beginnt das Preiskonzept bei 38.890 Euro. Jedoch ist der Ausstattungsname auch Programm: Man fühlt sich wie ein VIP, sobald man die Details genauer unter die Lupe nimmt.

Da wären zunächst einmal die Ledersitze und die 18"-Leichtmetallfelgen zu nennen. Besonders angenehm sind das Keyless-Entry/Start-System sowie die Parksensoren vorne und hinten. Ein umfassendes Winterpaket und eine elektrische Heckklappe sorgen für zusätzlichen Komfort. In Sachen Sicherheit verpackte Toyota in den neuen RAV4 ein großes Paket an Assistenzsystemen wie Fahrzeugstabilitätskontrolle, Bremsassistent, Antriebsschlupfregelung, Berganfahrhilfe und Integrated Dynamic Drive System (IDDS), auf das wir später noch zu sprechen kommen werden.

Will man aber das eine oder andere Feature mehr genießen, steigt der Wert gleich auf 43.993 Euro. Auf unserer Optionsliste steht hier allen voran die Perlmuttweiß-Lackierung, die wirklich wunderschön glänzt, aber uns mit einem Kostenpunkt von 1.008 Euro doch etwas hochpreisig erscheint. Die übrigen Optionen wie Technik-Paket, JBL-Soundsystem mit 11 Lautsprechern, das Navigationssystem Toyota Touch 2& Go Plus+ und das Sicherheitspaket Safety Sense runden unsere Extraposten in der Ausstattung ab.

Das ansprechende Design setzt sich beim RAV4 im Inneren fort. Hier sticht die neue Gestaltung des Armaturenbretts hervor, das angenehm auf das Wesentliche reduziert und aufgeräumt wirkt. Die Tasten zur Steuerung der Klimatisierung sind dank ihrer Größe gut auch ohne langes Hinsehen erreichbar. Das Multimediadisplay ist der zentrale Blickfang. Alle übrigen Bedienelemente wie der Schalter für die Fahrmodi oder Sitzheizung wurden im unteren Teil nicht so präsent angeordnet, da man diese nur selten nutzt. Ebenso aufgeräumt wirkt das Lenkrad, das die dank Mehrfachbelegung normalerweise übliche Tastenflut auf Wesentliches reduziert.

Angenehmen Sitzkomfort bieten die mehrfach elektrisch verstellbaren Vordersitze besonders auf langen Fahrten. An dieser Stelle sei das wahrlich luxuriöse Platzangebot im Fond erwähnt. Selbst wenn vorne "Langbeiner" sitzen, fühlt man sich auf der Rückbank nicht beengt. Auf Wunsch kann die Neigung der Rückenlehne ein wenig verstellt werden, sodass man im Fond erster Klasse reist. Nicht nur schön in Chrom gefasst sondern auch funktionell sind die Ablagen in der Mittelkonsole. Die Mittelarmlehne lässt sich längs verschieben, was ein angenehmes Reisen verspricht. Überhaupt besitzt der RAV4 zahlreiche gut positionierte Fächer sowie Stauräume.

Apropos Stauraum: Bei Hybrid-Fahrzeugen ist dies meist der wunde Punkt. Der RAV4-Hybrid muss ebenfalls an dieser Stelle Einbußen hinnehmen. Diese reichen von 46 bis 102 Litern gegenüber den reinen Verbrennungsmotorantrieben. Trotzdem bleiben im RAV4 Hybrid 501 bis 1.633 Liter Stauraumvolumen für Urlaub und Freizeit zur individuellen Beladung zur Verfügung. Interessant fanden wir das extra Ladefach an den Rücklehnen, wo man Pannendreieck und Co. aufbewahren kann. Weiters kommt eine mehrstufig verstellbare Ladegutsicherung per Netz zu der üblichen Abdeckung hinzu.

Toyota ist zu Recht auf zwei Sicherheitselemente stolz, die natürlich im neuen RAV4 zum Einsatz kommen: Zum einen gehört dazu die 360°-Kamera, die per Knopfdruck eine detaillierte Ansicht aus unterschiedlichsten Perspektiven bietet, um wirklich jedes Hindernis, das sich unterhalb der Sichtkante befindet, zu entdecken.

Das Safety Sense-Paket umfasst neben einem automatischen Fernlicht-Assistent und einem Spurhalteassistent auch ein Pre-Collision-System. Während unserer Testzeit gab es in diesen Bereichen nichts zu beanstanden. Lediglich der Verkehrszeichenassistent lässt sich sehr gern verwirren. Der adaptive Tempomat misst die Distanz zum Vordermann und passt entsprechend die Geschwindigkeit an. Grundsätzlich sehr hilfreich, doch selbst wenn man die Abstände anpassen kann, neigt der Toyota zum abrupten Abbremsen, wenn er zum Vordermann aufschließt. Aber wenn man damit rechnet, stört es letztendlich nicht mehr.

Den neuen RAV4 gibt es erstmals als Hybridantrieb. Der 2,5 Liter-Benzinmotor liefert 155 PS, kombiniert mit seinem Elektromotor erreicht der SUV eine Systemleistung von 197 PS. Das ist eine stattliche Ansage, die man ihm im Alltag problemlos abnimmt. Sein Ansprechverhalten konnte uns durchaus begeistern. Nicht zuletzt, weil zum grundsätzlichen Drehmoment von 206 Nm der Elektromotor vorne mit maximal 270 Nm und hinten mit 139 Nm sein Potential dazuschießt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Kraft auf Abruf ist bei diesem SUV keine hohle Phrase.

Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert der Toyota in 8,3 Sekunden. Laut Hersteller endet der Fahrspaß bei 180 km/h, aber bis dahin hat man jede Menge davon. Dabei bleibt der RAV4 immer dezent in der Geräuschkulisse. Sein aerodynamisches Konzept geht trotz der SUV-Bauweise auf. Man nimmt kaum Windgeräusche wahr. Auch der Benzinmotor weiß sich zurückzuhalten. Lediglich beim Ampelstart und durchgetretenem Gaspedal merkt man das neue kontinuierliche variable Getriebe (e-CVT), dass das Eingreifen des Benziners durch entsprechendes Hochdrehen mit lautem Unmut kundtut. Ansonsten macht das leise Fahren wirklich Spaß. Daher hat man bei Toyota auf einen Drehzahlmesser verzichtet.

Ein dreiteiliges Feld zeigt, ob man Energie gewinnt, sparsam damit umgeht oder die volle Power ausschöpft. Per Tastendruck in der Mittelkonsole kann man ebenfalls das Ansprechverhalten des RAV4 beeinflussen: Reiner EV-Modus, Eco oder Sport sind möglich. Der reine "EV"-Modus steht mit einer nahezu voll geladenen Batterie per Knopfdruck zur Verfügung. Leider nur bis zu einer Geschwindigkeit von rund 47 km/h. Das ist ums gewisse Etwas zu wenig, wenn man im Stadtverkehr elektrisch mitschwimmen will. Ein Zuschalten des Benzinmotors ab etwa 60 km/h wäre dafür sicher besser, und man hätte länger die Möglichkeit, rein elektrisch in der Stadt zu gleiten.

Das E-Four Allradsystem leitet je nach Bedarf, sprich Traktion, eigenständig das Antriebsmoment auf Vorder- und Hinterachse. Aufgrund des Hybrid- und Allradantriebs pendelt sich der Spritverbrauch des RAV4 trotz des Eigengewichts von 1.775 kg auf knapp unter sieben Liter ein. Sein Fahrwerk wie auch die Lenkung wurden auf Komfort ausgelegt. Eine angenehm leichtgängige Servolenkung erleichtert das Einparken und Rangieren, wohingegen das Fahrwerk trotz weicher Dämpfung selbst bei Kurvenfahrten stets Sicherheit vermittelt.

Uns hat der neue RAV4 nicht nur durch sein frisches Design, das großzügige Innenraumangebot und seine innovativen Features überrascht, sondern auch durch den Hybridantrieb, der durchaus effizienteres Fahren ermöglicht.

Was uns gefällt:

der optische Auftritt, der großzügige Innenraum, die Systemleistung

Was uns nicht gefällt:

CVT-Getriebe heult beim Kick-Down auf, Verkehrszeichenassistent nicht wirklich zuverlässig, Tempomat gewöhnungsbedürftig

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1-
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 2
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2

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