Toyota Land Cruiser 300 Testbericht

(22.07.2014) Der frisch renovierte Land Cruiser zeigt in unserem Test, dass er luxuriös wie nie, dabei aber noch immer für jeden Geländeeinsatz geeignet ist.

Mit dem Land Cruiser hat Toyota eine Offroad-Ikone im Programm, die auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Die neueste Version des Land Cruiser 300 ist für das aktuelle Modelljahr renoviert worden. Zu erkennen ist der neue Jahrgang vor allem an der modifizierten Frontpartie, wo neue Scheinwerfer mit LED-Abblend- und Tagfahrlicht sowie ein noch markanterer Chrom-Kühlergrill zu finden sind. Aber der Land Cruiser wurde auch im Detail verbessert und zeigt sich noch luxuriöser als bisher. Man muss keinesfalls auf neueste Assistenz- und Infotainmentsysteme verzichten, bekommt aber nach wie vor einen der robustesten Offroader geliefert.

Das Ganze hat aber natürlich auch seinen Preis, die von uns getestete Top-Version mit dem 190 PS-Dieselmotor und Automatikgetriebe kommt in der President-Ausstattung auf 81.610,82 Euro. Als einzige Option hatte unser Testfahrzeug dann noch eine Metallic-Lackierung, womit der Gesamtpreis bei 82.480,82 Euro liegt. Wünsche bleiben dabei aber keine unerfüllt.

Unter anderem kann der Land Cruiser mit einer 3-Zonen-Klimaautomatik, adaptivem Tempomat, dem neuen Touch & Go Navi mit 7"-Touchscreen, Lederausstattung, einem beheizbaren Lenkrad, elektrisch verstellbarem Fahrersitz inkl. Memory, einer variablen Dämpfersteuerung, elektrisch verstellbarer Lenksäule, einem JBL Soundsystem mit 14 Lautsprechern, einem rundum Kamerasystem, einer Mittelarmlehne unter der sich eine Kühlbox befindet, einem Toter-Winkel-Warner, einem schlüssellosen Zugangs- und Startsystem und noch vielem mehr aufwarten.

Der langen Liste an Ausstattungsdetails entsprechend präsentiert sich der Innenraum auch sehr luxuriös und geschmackvoll ausgestattet. Das Design der Armaturen wirkt sehr robust, aber auch etwas rustikal. Man merkt auch, dass einige Funktionen erst später hinzu gekommen sind, da die Schalter und Knöpfe teilweise wahllos über das Armaturenbrett verstreut sind. Auch die Anzahl der Bedienelemente kann sich sehen lassen, von einem Flugzeugcockpit geht da nicht mehr viel ab. Dafür verwöhnt der Land Cruiser auch mit viel Luxus, und man kann Sitz und Lenkrad perfekt für Personen fast jeder Größe einstellen. Die Armaturen selbst präsentieren sich sehr übersichtlich, und auch mit dem Navi freundet man sich schnell an.

Ein weiterer Vorteil des Land Cruiser ist sein fürstliches Platzangebot. Mit einer Länge von 478 cm ist er dabei wesentlich kompakter, als man es ihm optisch zutraut, bietet im Innenraum aber auch mehr Platz, als man aufgrund der Außenmaße vermuten würde. Auf allen Plätzen finden selbst groß gewachsene Personen in jeder Richtung viel Platz, und auch das Kofferraumvolumen von 621 bis 1.934 Liter kann sich sehen lassen. Nicht ganz praktisch ist aber die große Hecktüre, wo man beim Öffnen viel Platz hinter sich benötigt. Dafür kann die Heckscheibe ebenfalls getrennt geöffnet werden, was angenehm ist, wenn man nur kleine Dinge schnell verstauen möchte.

Um den knapp 2,5 Tonnen schweren Offroader in Bewegung zu setzen, braucht es einen kräftigen Motor. Der 3,0 Liter 4-Zylinder-Dieselmotor mit seinen 190 PS (140 kW) ist hier gerade als unteres Limit zu sehen, um auch der Fahrzeugklasse entsprechende Fahrleistungen zu erreichen. Sein maximales Drehmoment von 420 Nm liefert der Motor zwischen 1.600 und 3.000 U/Min, wodurch man schon von unten heraus viel Kraft zur Verfügung hat.

Wer gemächlich dahin gleitet, erlebt den Diesel auch als sehr angenehm. Ruft man die Leistung ab, wird der Motor aber etwas grummelig, als ob er klagend fragen möchte "Muss dass denn jetzt schon wieder sein?". Auch wenn er die Arbeit etwas unwillig verrichtet, so ist er dennoch recht flott unterwegs. Immerhin schafft man den Sprint von 0 auf 100 km/h in 11,0 Sekunden, was für ein Schlachtschiff wie den Land Cruiser kein schlechter Wert ist. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h. Etwas in die Jahre gekommen ist auch die 5-Gang-Automatik, welche die Gänge durchaus spürbar einlegt und auch bei höherem Tempo schon in einem hohen Drehzahlbereich arbeitet.

Auf der Autobahn werden ihm zwar manch andere SUV davon ziehen, im Gelände haben aber nur wenige andere Fahrzeuge die Nase vor dem Land Cruiser. Der Fahrer kann in der Mittelkonsole verschiedenste Modi wählen, und der Land Cruiser verfügt über eine Differenzialsperre, einen "Crawl-Modus", eine Auswahlfunktion für das Terrain und auch eine aktive Antischlupfregelung.

Mit dem Rundum-Kamerasystem kann man zudem auch im Gelände ganz genau schauen, wie knapp es noch zum nächsten Abgrund oder Wassergraben ist. Immerhin kann man durch bis zu 70 cm tiefes Wasser fahren, kommt auf eine Steigung von 42 Prozent, und auch bei der Schräglage verträgt der Land Cruiser 300 weit mehr als die meisten Fahrer.

Trotz der guten Offroad-Qualitäten ist der große Toyota-Geländewagen auch auf der Straße ein extrem komfortabler Geselle. Im Komfort-Modus der adaptiven Dämpfereinstellung schwebt man förmlich über die Straße, aber selbst der Sport-Modus zeigt sich noch so komfortabel, wie bei manch anderen Marken der Komfort-Modus. Dabei wird die Agilität im Sport-Modus durchaus spürbar gesteigert. Dass ein mit Besatzung über 2,5 Tonnen schwerer Offroader nicht gerade die Idealbesetzung für Fahrspaß und Sportlichkeit ist, wird aber wohl jedem klar sein.

Ebenso klar sollte sein, dass wenn sich 2,5 Tonnen mit der Statur einer Schrankwand gegen den Wind stemmen, der Verbrauch dementsprechend hoch ist. Das Werk gibt den Verbrauch mit 8,1 Liter pro 100 Kilometer an, was sich in der Praxis als niedliche Angabe erweist. Im Schnitt sollte man bei beschaulicher Fahrweise rund 10,5 Liter einkalkulieren, wer es flotter angeht, der kommt aber auch schnell in Richtung 12 Liter.

Dennoch kann der Land Cruiser in der Summe der Eigenschaften überzeugen. Wer über genug Geld verfügt, bekommt mit dem kultigen Japaner einen robusten Gesellen, dem keine Aufgabe zu schwer ist, der aber dennoch Komfort und Luxus im Überschuss bietet. Die gediegene Ausführung und das fürstliche Platzangebot sind ebenfalls Punkte, die für den Land Cruiser sprechen. Ebenso die modernen Assistenzsysteme und die Geländegängigkeit. Wenn jetzt noch ein kräftigerer und sparsamer Motor sowie eine 8-Gang-Automatik an Bord wären, könnte der Land Cruiser als Musterschüler durchgehen.

Was uns gefällt:

die Ausstattung, das Platzangebot, die Geländegängigkeit, der Fahrkomfort, die Sitze, die Robustheit

Was uns nicht gefällt:

der Verbrauch, dass es nur eine 5-Gang-Automatik gibt, der manchmal etwas brummige Motor

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3-
Fahrleistung: 2-
Fahrverhalten: 2
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1

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