Testbericht: Toyota Avensis Touring Sports

(12.01.2016) Der großzügige japanische Rucksackträger hat unser Interesse geweckt. Ob der Avensis hält, was der erste Blick verspricht, lesen Sie im folgenden Testbericht.

Mit dem Toyota Avensis Touring Sports zeigt der japanische Konzern deutlich, dass es anscheinend doch auf die Größe ankommt. Nur 12 cm fehlen ihm auf die vollen fünf Meter Fahrzeuglänge, und spätestens bei der Parkplatzsuche von Längsparkplätzen merkt man, wie oft man dies doch unterschätzt. In der Kombination mit einem 2,0 Liter-Dieselaggregat, sehen wir nicht nur der Freude entgegen, den Laderaum auszunutzen, sondern erwarten uns auch eine entsprechend flotte Gangart.

Bei der Ausstattungsvariante haben wir uns für das Mittelmaß der Möglichkeiten entschieden, bei Toyota "Active Plus" genannt. Hier ist die Serienausstattung bereits gut aufgestellt. Primärer Schwerpunkt, wie bei allen Toyota Modellen, ist die Sicherheit. Allen voran eine Fülle an Airbags bis hin zum Knieairbag für den Fahrer. Damit sollten im Falle eines Aufpralls die Insassen, allen voran die beiden Frontpassagiere, gut geschützt werden.

Hinzu kommt eine ganze Abteilung an Assistenten, deren Abkürzungen allein einen eigenen Bericht füllen könnten. Neben dem bereits standardmäßigen ABS finden sich im Avensis noch eine Stabilitätskontrolle, Bremsassistent, Antriebsschlupfregelung und ein Notbremssignal. Unter dem Begriff "Toyota-Safety-Sense" wurden noch ein Pre-Kollisionssystem, ein Spurwechsel- und Verkehrszeichenassistent und das automatische Fernlicht serienmäßig bei der Active Plus-Ausstattung dazugepackt. Apropos "Sehen und gesehen Werden": Gerade im Winter sind die Windschutzscheibenheizung und das mit den Nebelscheinwerfern kombinierte Abbiegelicht sehr willkommen.

Integriert in das Multimedia Toyota Touch 2 System ist ebenfalls eine Rückfahrkamera, die aber in diesem Fall nicht mit akustischen Sensoren gekoppelt ist. Dafür ist die Anzeige der Kamera in einer sehr guten, farbigen Auflösung und dank 8-Zoll-Display deutlich sichtbar. Das Gesamterscheinungsbild dessen hat uns aber beim Auris, weil moderner wirkend, besser gefallen.

Rein in dieser Ausstattung, die noch viele weitere Features bereithält, kostet der Toyota Avensis Kombi 37.365 Euro. Mit etwas mehr als 5.000 Euro extra schlagen bei unserem Testfahrzeug die Ergänzungen aus der Optionswunschliste zu Buche. Dafür gibt es aber dann auch eine Navifunktion, Alcantara-Ledersitze mit terracottafarbenen Einsätzen, das Skyview Panoramaglasdach, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen und natürlich eine Metalliclackierung. Damit erreicht der Avensis Touring Sports einen Kostenpunkt von 42.554,22 Euro.

Auf den ersten Blick recht üppig, doch allein die Ausstattung lässt hier kaum Wünsche offen. Per Keyless-Entry öffnet uns der Toyota bereitwillig seine Türen. Das bicolor-Farbenspiel in Schwarz und Terracotta-Braun setzt optisch ansprechende Akzente. Gut platzierte Bedienelemente, die eher größer dimensioniert sind, erleichtern die Handhabung. Somit ist die Trefferquote hoch, auch wenn man nicht direkt hinschaut.

Die Sitze lassen sich gut an den Fahrer anpassen, sind bequem und bieten guten Seitenhalt. Auch im Fond machen ausreichend Kopf- und Beinfreiheit das Mitreisen fast schöner als das selbst Fahren. Noch dazu wo man dank eines riesigen Glasdaches auch die Aussicht nach oben genießen kann.

Die meisten Ablagen sind vor neugierigen Blicken verborgen. Wie zum Beispiel das Handy- oder Parkkartenfach unterhalb der Klimasteuerung. Dieses wurde sogar mit rutschfester Einlage ausgestattet. Der Becherhalter kann ebenfalls mit einer kleinen Rollo verdeckt werden. Wer nun denkt, der Beifahrer müsse verdursten, der irrt. Die großdimensionierte Mittelarmlehne verbirgt ein Fach, das durch das Verschieben selbiger sichtbar wird. Hier passen mehrere Flaschen oder sogar eine kleine Laptoptasche hinein.

Zum A und O eines Kombis gehört der Laderaum. Dieser ist bereits um 34 Liter größer als jener der Limousine und beginnt bei 543 Litern. Dabei ist besonders die niedrige Ladekante praktisch zum Ein- und Ausladen von sperrigen Gütern. Braucht man einmal etwas mehr Platz, so lassen sich die Rücksitze im Verhältnis 60:40 ganz einfach ganz flach umklappen. Damit dann nichts im 1609 Liter fassenden Laderaum herumrutscht und vielleicht das Interieur beschädigt, gibt es Verzurrösen zur Befestigung.

Kommen wir zur Motorisierung: Unser Avensis Touring Sports wurde mit dem stärksten verfügbaren Dieselaggregat ausgestattet, das satte 143 PS auf die Straße bringt. In Anbetracht der Tatsache, dass diese immerhin etwa 1,5 Tonnen Eigengewicht mitschleppen, die Passagiere und Gepäck nicht mitgerechnet, kann man dies als wirklich ideale Lösung ansehen. Der Zweiliter-Selbstzünder hat genau die Kraft, die man braucht, um mit spielerischer Leichtigkeit und genug Reserve durch den Alltag zu rauschen. Trotzdem ist er nicht überdimensioniert, sodass sich das Börserl, das doch gerne von der Steuer geleert wird, freut.

320 Nm Drehmoment lassen den Avensis bereits vom unteren Drehzahlbereich richtig dynamisch wirken. Die markentypisch leichtgängige Lenkung schätzt man bald im urbanen Gefilde, zumal der Kombi aufgrund seiner Länge in schmalen Gassen durchaus manchmal in Rangierbedrängnis kommen kann. Das Fahrwerk wurde sehr komfortabel ausgelegt. Überlandfahrten erfolgen so trotz unebenen Fahrbahnverhältnissen rückenschonend. Spontane Lastwechsel sind hingegen nicht so seines.

Der Avensis Touring Sports beschleunigt in 9,5 Sekunden auf 100 km/h, bei 200 km/h ist das Geschwindigkeitsende gesetzt. Das 6-Gang-Schaltgetriebe lässt sich sehr präzise schalten und wurde gut auf die Motorisierung abgestimmt, sodass die Motordrehzahl immer im akustisch angenehmen Bereich liegt. Überhaupt wurde mit der Dämmung des Japaners nicht gespart. Fahrgeräusche von außen dringen kaum in den Innenraum vor.

Ein besonderes Highlight ist die elektronische Parkbremse, die sich beim Abstellen des Motors selbst aktiviert. So kann der Avensis niemals ungewollt aus der Parklücke rollen. Ein kleiner Wermutstropfen sind die elektrisch anklappbaren Spiegel, welche sich nur bei eingeschaltener Zündung bewegen. Ist man mit dem Finger am Stopp-Knopf schneller, bleiben die Spiegel wo sie sind und warten auf den Zündungsimpuls. Das könnte besser gelöst werden.

Womit wir zuletzt beim Verbrauch angelangt sind: Die 4,9 vom Werk versprochenen Liter konnten wir in der Kombination nicht erreichen, jedoch bescherten uns Werte zwischen 5,5 und 6,3 Liter auch keine Sorgenfalten.

Fazit: Der Avensis Touring Sports ist ein optisch gefälliger Kombi, der in dieser Motor-Ausstattungsvariante sicherlich ein breites Publikum ansprechen wird.

Was uns gefällt:

Motorisierung, Fahrkomfort, versteckte Ablagen

Was uns nicht gefällt:

Spiegel klappen nur bei aktiver Zündung ein, etwas unübersichtlich

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1-
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum: 1
Ablagen: 1-
Übersichtlichkeit: 3

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