Testbericht: Opel Astra 1.4 Turbo

(26.04.2016) Der neue Opel Astra ist in seiner Kategorie das Auto des Jahres 2016. Für uns Grund genug, einen solchen für Sie zu testen und aufzuzeigen, welche Features ihm zu diesem Ruhm verholfen haben.

Mit dem neuen Opel Astra hat der Konzern ein Fahrzeug auf die Räder gestellt, das in der Kompaktklasse nicht nur kürzer und leichter gebaut wurde, sondern auch Features der Premiumklasse enthält. Auf der Suche nach diesen Innovationen entschieden wir uns kurzerhand für jenen Astra, dessen Ausstattungsvariante auch so heißt. Kombiniert wurde dies mit dem 1,4 Turbo ECOTEC Direkteinspritzer, der mit 150 PS auch für entsprechenden Vortrieb sorgen soll.

Der Basispreis für den fünftürigen Astra Innovation in dieser Motorisierung liegt aktuell bei einem Einführungspreis von 23.490 Euro. Dafür gibt es dann aber bereits unter anderem das viel umworbene Opel OnStar Online mit inkludiertem Service-Assistent, Frontkamera mit Kollisionswarner, Spur- und Spurhalteassistent, Keyless Entry und Start, LED-Matrix-Licht und LED-Rückleuchten sowie Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Allesamt Features, die tatsächlich oberklassetauglich sind.

Kommen dann aber noch ein paar Extras, wie bei unserem Testfahrzeug dazu, steigt der Gesamtpreis auf 28.977,81 Euro. Dann muss man sich aber schon wirklich bemühen, um Dinge zu finden, die der Astra dann nicht hat oder kann. Unter anderem zählen zu den zusätzlichen Optionen: Lederausstattung mit Sitzheizung (auch im Fond), Lenkradheizung, Premium-Ergonomiesitz für den Fahrer inklusive Massagefunktion, Parkassistent, Navi 900 IntelliLink Europa inkl. 8 Zoll-Touchscreen, elektrisches Glasschiebe- und -hubdach, getönte Scheiben im Fond, Brillant-Lackierung und 18-Zoll-"Supreme"-Leichtmetallfelgen.

Schon von außen wirkt der Astra in seinem Powerrot extrem stylisch. Dynamische Linienführung, Fensterzierleisten aus Chrom und stimmige Proportionen machen ihn schnell zu everybodys darling. Es gibt keine spezifische Zielgruppe, er spricht einfach alle Menschen gleichermaßen an. Per Knopfdruck gewährt uns der Blitz Zugang. Dank des Gütesiegel-gekürten Fahrersitzes findet man leicht die beste Position hinter dem Volant. Der Seitenhalt kann pneumatisch eingestellt werden, sodass der Sitz je nach Bedarf Halt bieten kann. Eine Memoryfunktion ermöglicht die Konfiguration auf zwei Fahrer. Was die Sitzheizung im Winter, ist die Sitzlüftung für den Sommer und besondere Anlässe. So minimieren sich die Knitterfalten im Hemd einfach per Knopfdruck - auch für den Beifahrer.

Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend, nichts scheppert, klappert oder spießt. Generell weiß die Optik des Interieurs zu gefallen. Chrom wurde dezent eingesetzt, so wirkt es nicht zu protzig, doch allein die zahlreichen Tasten unterhalb des Touchscreens verraten, dass der Kompakte doch mehr kann als nur klimatisieren und für akustisches Wohlbefinden zu sorgen. Sämtliche Assistenten lassen sich per Knopfdruck aktivieren oder deaktivieren. Der Astra merkt sich dies jedoch nur bis zum nächsten Start.

Uns hat es ja besonders das neue Opel OnStar-Online System angetan. Per App kann man nun bequem von Zuhause aus das Fahrzeug ver- und entriegeln. Wozu man das braucht? Nun, es kann sein, dass man etwas im Fahrzeug vergessen hat, oder etwas hineingetan werden soll, die Reichweite des Schlüssels jedoch nicht reicht, der Partner aber direkt beim Auto steht. Dann gibt man einen vierstelligen Code in der App ein, und schon öffnen sich die Türen und verriegeln sich auch ebenso. Diese App kann sogar das Auto lokalisieren und zeigt wichtige Fahrzeugdaten wie Reifendruck und Treibstoffstand an. Besonders praktisch ist der persönliche Service Assistent, der per Tastendruck aus dem Auto dieses per Ferndiagnose prüfen oder ein bestimmtes Ziel für Sie finden und in Ihr Navi einspeichern kann.

Ebenso praktisch wie wichtig ist das damit verbundene 24-Stunden-Notrufservice und Pannenhilfe. Löst sich bei einem Unfall der Airbag oder der Gurtstraffer, nimmt das System automatisch Kontakt auf, und per GPS kann Hilfe geschickt werden. In der heutigen Zeit besonders für die technikaffinen Mitreisenden wichtig ist die Möglichkeit, im Auto einen WLAN-Hotspot für bis zu sieben Endgeräte mit LTE/4G Verbindung aufzubauen. Wer jedoch nicht ständig überwacht werden möchte, kann seinen Standort einfach per Tastendruck vor "Big Brother" verbergen.

Im Großen und Ganzen ist und bleibt der Astra trotz aller Innovation in Sachen Raumangebot ein Kompakter. So ist die Rückbank bequem für zwei Erwachsene, auch dank Sitzheizung, nutzbar. Die Beinfreiheit wird je nach Stellung der Vordersitze mehr oder weniger eingeschränkt. Der Kofferraum ist im Schnitt der Klasse, könnte aber durchaus etwas größer sein. Die Ladekante ist relativ niedrig und die Möglichkeit, höhere Elemente einzuladen, somit eingeschränkt. 370 l bis 1210 l sind beim Astra möglich.

Unbestritten bleibt jedoch die Performance des Astra. Der Kompakte versprüht Fahrspaß pur. Alles ist stimmig und harmonisch. Der Turbo-Benziner hat 1399 cm³ Hubraum und ist ein ECOTEC-Direkteinspritzer. Seine 150 PS liefert der Opel in einem Bereich von 5.000 bis 5.500 Umdrehungen ab. Dabei reagiert er blitzschnell im wahrsten Sinne des Wortes. Eine homogene Kraftentfaltung macht das Fahren zu einer echten Freude. Das maximale Drehmoment von 230 Nm stellt der Astra bereits ab 2.000 Touren zur Verfügung. Die Kombination aus dieser Spritzigkeit und dem raschen Ansprechverhalten verleitet leider zum Gasgeben, was sich dann jedoch negativ auf das Geldbörserl auswirken kann.

Nicht aufgrund des Verbrauchs, sondern weil die erlaubte Höchstgeschwindigkeit unbemerkt erreicht wurde. Denn auch die Klangkulisse ist sehr zivilisiert. Den Sprint auf 100 km/h schafft der Opel in 8,5 Sekunden. Bei 215 km/h ist aber dann auch das Leistungsende erreicht. Das Sechs-Gang-Schaltgetriebe ist gut übersetzt, die Gänge rasten präzise ein, kurz: es passt hervorragend zum Motor. Auch die Lenkung wurde sportlich straff und sehr direkt ausgelegt. Ein bisschen mehr auf Komfort wurde beim Fahrwerk Wert gelegt. Zwar sind sportliche Gangarten durchaus kein Problem für den Astra, er weiß aber auch die Bandscheiben zu schonen, indem er nicht jede Bodenwelle direkt ans Gehirn weiterleitet.

Die Möglichkeit, über eine App wichtige Fahrzeugdaten abzurufen, hilft, den Überblick beim Verbrauch des Opel im Auge zu behalten. Während unserer Testzeit belief sich der Durst des Astra auf etwa 6 l/100 km. Dies ist ebenfalls ein Punkt für das Auto des Jahres. Abschließend kann gesagt werden, dass sich der neue Opel Astra diesen Titel durchaus verdient hat. Preis-Leistung stimmt, Performance ebenfalls und nicht zuletzt der Verbrauch, der für einen Benziner dieser PS-Kategorie durchaus mehr als akzeptabel ist.

Was uns gefällt:

authentische Motorleistung, Design, Opel OnStar-Features

Was uns nicht gefällt:

Kofferraum könnte größer sein

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3
Kofferraum: 3
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 2

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