Testbericht: Mitsubishi Outlander mit Plug-in-Hybrid

(09.12.2016) So manchem wird er bei der Vienna Autoshow 2016 ins Auge gestochen sein: Der neue Outlander als Plug-in-Hybrid und Allrad. Was uns beeindruckt, lesen Sie hier.

Mitsubishi geht mit dem neuen Outlander nicht nur neue Wege in Richtung Effizienz. Der Allradler meistert noch dazu die beachtliche Anhängelast von 1.500 kg, was ihn zu einem vielseitigen Multitalent macht. Für unseren Test haben wir uns den Outlander PHEV mit der Instyle-Ausstattung geholt. Diese Topausstattung ist absolut premiumtauglich und lässt kaum Wünsche offen. Zahlreiche Assistenzsysteme wie zum Beispiel adaptiver Tempomat, Notbremsfunktion oder Spurhalteassistent gehören hier ebenfalls dazu, genauso wie unzählige Komfortfeatures. Hier bietet der Mitsubishi unter anderem ein umfassendes Winterpackage mit beheizbarem Lenkrad, Sitzen und Windschutzscheibe. LED-Scheinwerfer und LED-Tagfahrlicht machen den Japaner nicht nur optisch dynamischer, sondern ermöglichen auch eine bessere Sicht.

Klanggenuss bietet der Sound aus dem Rockford Fosgate Audiosystem, das gut ins Fahrzeug integriert die Lieblingsmusik in vollen Zügen genießen lässt, denn Motorgeräusche nimmt man im Benziner dank hervorragender Dämmung kaum wahr. Die Instyle-Variante des SUV kostet 51.490 Euro. Mitsubishi macht es dem Käufer dank der überschaubaren Zusatzliste leicht. In unserem Fall kommen für die Ruby Schwarz-Metallic-Lackierung, die dem Schwarz bei Sonnenschein rötliche Akzente verleiht, noch 650 Euro hinzu. Damit liegt der Preis bei 52.140 Euro und das mit 0% NoVA.

Der Innenraum unseres Testfahrzeuges ist dunkelbraun mit roten Ziernähten an den Ledersitzen. Überhaupt erscheint das Interieur sehr wertig. Uns gefällt die gute Verarbeitung ebenso wie die Haptik. Zahlreiche Ablagen verstauen wichtige Utensilien. Ein Glashub-Schiebedach gehört ebenfalls zur Instyle-Ausstattung des Outlanders. Ganz wie es sich für einen SUV gehört, bietet der Outlander mehr als genug Platz im Innenraum. Hier haben sich die Ingenieure beim PHEV eine gute Platzlösung für die Batterien überlegt. Diese befinden sich nämlich im Unterboden und legen so zusätzlich den Fahrzeugschwerpunkt tiefer. Damit kann man über Reisekomfort in keinster Weise klagen. Im Gegenteil.

Besonders im Fond genießt man angenehmen Sitzkomfort mit großzügiger Kopf- und Beinfreiheit. Wer Platz benötigt, wird vom Kofferraum begeistert sein. Dieser verfügt über eine Ladekapazität von 463 bis zu 1.590 Litern. Sehr praktisch war die elektrische Heckklappe, deren Tempo nicht zu den flottesten gehört, die jedoch ebenfalls Teil der Instyle-Ausstattung ist.

Wirklich genial gelöst wurde das Antriebskonzept des PHEV. Denn es vereint das Beste aus beiden Welten: Die Sparsamkeit eines Elektromotors kombiniert mit der Reichweitenflexibilität eines Benziners. Grundsätzlich haben dies ja alle Hybridfahrzeuge, doch Mitsubishi denkt hier an all jene, die nicht immer die Steckdose zum Aufladen parat haben. Normalerweise heißt dies Fahren bis die Batterie leer ist, danach eben mit dem Benziner weiter. Beim Outlander wurde jedoch ein System verbaut, das nicht nur durch Bremsrekuperation die Batterien speist, sondern man kann auch während der Fahrt auf "Charge" umschalten. Dann lädt der Generator, der durch den Benziner angetrieben wird, die Batterien. Drückt man den "Save"-Knopf, so kann man während des Betriebs Energie sparen bzw. wird der Ladezustand "eingefroren", um später noch Kraft für den E-Motor zur Verfügung zu haben.

Kenner von automatisierten Schaltgetrieben werden beim Outlander kurz stutzig werden, denn hier gibt es neben den herkömmlichen Fahrstufen D, N und R zusätzlich die Möglichkeit, B in Anspruch zu nehmen. Dies bedeutet ein noch stärkeres regeneratives Bremssystem, zum Beispiel beim Hinrollen zur Ampel oder zu einer Kreuzung. Das Ganze funktioniert ebenfalls mit den Schaltwippen und empfiehlt sich, da man sonst doch recht stark in die Bremse steigen muss.

Selbstverständlich darf auch beim Plug-in-Hybrid der ECO-Knopf nicht fehlen. Hat man diesen erstmal gedrückt, merkt man recht bald das dezente Herunterfahren der Stromfresser, sprich Klimaanlage, und das Anprechverhalten des Motors ist nicht mehr derart agil wie vorher. Dafür sammelt man Blätter am ECO-Display und tut Gutes für die Umwelt.

Nachdem die beiden E-Motoren laut Werksangabe eine Reichweite unter Idealbedingungen von bis zu 52 km erreichen können, kann man den Outlander mit reinem Gewissen selbst kurze Strecken in die Arbeit oder zum Einkaufen rein elektrisch betreiben. Dabei braucht man selbst die Autobahn nicht scheuen, denn im EV-Modus schafft er 120 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der SUV regelt eigenständig seinen Antrieb. Im reinen Elektromodus greift er auf die beiden Elektromotoren zurück, die jeweils 82 PS leisten. Weiters gibt es noch zwei Formen des Hybrid-Antriebs: Entweder seriell, wo der Benzinmotor einen Generator speist und somit Strom für die E-Motoren produziert, oder parallel, wo der Benzinmotor bei erhöhtem Leistungsbedarf von den E-Aggregaten unterstützt wird.

Der 2,0 Liter-Benziner verfügt über 121 PS und gibt seine Kraft rein auf die Vorderachse ab. Sein maximales Drehmoment liegt bei 190 Nm. Die beiden Elektromotoren besitzen ein Drehmoment von 137 Nm (vorne) und 195 Nm (hinten). Dies verleiht dem Twin Motor 4WD genügend Kraft selbst für größere Herausforderungen. Das Super-All-Wheel-Control-4x4-System vermittelt auch abseits von befestigten Straßen ein sicheres und gutes Gefühl beim Handling. Überhaupt agiert der Outlander trotz seines Eigengewichts von 1.845 Kilo recht angenehm und in keinster Weise schwerfällig oder träge. Zum Sprinter wird der SUV trotzdem nicht. In 11 Sekunden erreicht er die 100 km/h-Marke. Bei 170 km/h ist laut Mitsubishi die Höchstgeschwindigkeit des Benzinmotors erreicht.

Über den Verbrauch gibt eine sehr übersichtliche, fast schon detailverliebte Anzeige am 7-Zoll-Display Aufschluss. Diese zeigt einem nicht nur, wie viel Strom der augenblickliche Klimatisierungsbedarf benötigt, sondern auch, welche Reichweite rein elektrisch bzw. mit Benzin noch möglich ist. Die Japaner geben den idealen Systemverbrauch mit knapp unter zwei Liter an. Wir kamen mit ihm auf Alltagswerte um die fünf bis sechs Liter Benzin, wobei wir während der Testzeit keine Möglichkeit hatten, ihn über Nacht zu laden und deshalb nur mit fahrzeugeigener Speicherkraft auskamen. Somit wäre sicherlich noch weniger drin gewesen.

Obwohl der Outlander mit einer Fahrzeuglänge von 4,70 Meter die Auswahl an Großstadtparkplätzen erheblich reduziert, kann man über die Wendigkeit nicht klagen. Lediglich das sehr glatte Lenkrad lässt uns beim Einschlagen noch einen Deut fester Zupacken. Die mangelnde Übersichtlichkeit gleicht die 360° Rundumkameraperspektive aus. Damit manövriert man deutlich präziser.

Uns hat bei diesem Test das Antriebskonzept absolut überzeugt. Gerade wenn man nicht immer Zugang zu Steckdosen hat und somit ein reines E-Fahrzeug ausscheidet und man einen Hybrid sucht, der nicht mit den Benzinverbrauchswerten an jenen der herkömmlichen Motoren kratzt, ist man mit dem Outlander gut beraten. Fährt man vorwiegend kurze Distanzen, kann man so wirklich lange rein elektrisch unterwegs sein, und 120 km/h Höchstgeschwindigkeit reichen für Stadtautobahnen und Landstraße allemal. Für den Rest hat man ja noch genug Benzin im Tank.

Was uns gefällt:

Antriebskonzept, Innenausstattung, Platzangebot

Was uns nicht gefällt:

Sehr glattes Lenkrad, langsamer Heckklappenmechanismus

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1-
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1-
Übersichtlichkeit: 2

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