Testbericht: Honda Civic Tourer mit 1,6 Dieselmotor

(12.08.2016) Wer auf der Suche nach einem futuristisch aussehenden Kombi ist, kommt schwerlich an einem Civic Tourer vorbei. Doch ist Optik alles? Wir haben ihn für Sie getestet.

Crystal Black Pearl, so heißt die Lackierung unseres stylischen Kombi, die ihm mindestens genauso gut steht wie James Bond der Smoking. Das Tüpfelchen auf dem i ist das Black Edition Paket, welches aus dem sonst eher zivil aussehenden Civic Tourer einen richtigen "Bad Boy" macht: Anders gestaltete Front- und Heckschürze nebst einem wuchtigen Seitenschwellersatz. Der schwarz lackierte Tankdeckel rundet das Paket ab. Dieses kostet 1.220 Euro, gibt dem Kombi aber ein charakteristisches Aussehen, das aus der Menge heraussticht.

Überhaupt weiß der Honda durch sein Äußeres zu gefallen. Fließende Formen, in erster Linie bei der Seitenansicht ab der B-Säule, verleihen ihm eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber den Mitbewerbern. Die ausgestellten Radhäuser lassen ihn kräftiger wirken. Was besonders auffällt, ist der lange Radstand mit den geringen Überhängen vorne und hinten. Das macht den Honda gut überschaubar, obwohl Parksensoren samt Kamera dies ohnehin unterstützen.

Wir haben uns für diesen Test den 120 PS Selbstzünder in der Lifestyle-Ausstattung näher angesehen. Diese ist unter den fünf verschiedenen Ausstattungsvarianten die vierthöchste. Sie wird nur mehr von der Executive übertroffen. Der Preis dafür beginnt bei 29.700 Euro. Relativ überschaubar sind in diesem Fall die zusätzlichen Optionen, die sich auf Lackierung und Fahrerassistenzpaket sowie das Black Edition-Paket beschränken. Alles in allem landen wir für dieses Testfahrzeug bei einem Preis von 32.124 Euro.

Dafür haben die Japaner auch einiges an Komfort- und Sicherheitsfeatures verbaut. Dazu gehören die bereits genannten Parksensoren mit Rückfahrkamera, die in Kombination mit dem Fahrerassistenzpackage vorausschauend vor Querverkehr warnen. Abgedunkelte Scheiben, die nicht nur vor der Sonne schützen und eine silberne Dachreeling sind ebenfalls Zeichen der Lifestyle-Ausstattung. Sehr praktisch, wenn man den Kombi als solchen nutzt, ist der Edelstahl-Ladekantenschutz, der die Stoßstange vor Kratzern schützt. Das LED-Abblendlicht des Civic sieht nicht nur gut aus, sondern leuchtet die Straße entsprechend aus.

Nimmt man im Civic Tourer vorne Platz, ist man zunächst vom großzügigen Raumgefühl überrascht. Sämtliche Bedienelemente sind auf den Fahrer hin ausgerichtet, fast wie in einem Flugzeugcockpit. Dezente Elemente in Mattchrom bzw. Carbonlook wirken exklusiv, aber nicht überladen. Die Fensterheber wurden auf einem breiteren Paneel ausgearbeitet, das eine bequeme Armauflage bietet.

Futuristisches Design kennzeichnet auch die Armaturenlandschaft. Die drei Rundinstrumente hinter dem Lenkrad geben Aufschluss über Tankfüllstand, Drehzahl und Temperatur, sind schlicht gehalten und gut ablesbar. Oberhalb des Lenkrades finden wir den Tachometer, seitlich davon den Bordcomputer, der sich über das Multifunktionslenkrad einfach bedienen lässt. Er hält alle wichtigen Fahrdaten recht übersichtlich und ebenfalls gut ablesbar parat. Einzig bei Sonneneinstrahlung von hinten/oben spiegelt das abgesetzte Armaturenbrett in die Anzeige hinauf, die dadurch schwerer ablesbar wird.

Damit man stets den richtigen Weg findet, wurde unser Testfahrzeug mit dem Honda Connect-System ausgestattet, das nicht nur ein Garmin Navi beinhaltet sondern auch mittels Smartphone Zugriff zu ausgewählten Apps bietet. Die Anzeige erfolgt via 7-Zoll Display, welches sich selbst bei starker Sonneneinstrahlung gut ablesen lässt.

Die dunklen Stoffsitze sind gut gepolstert und lassen sich mehrfach verstellen, sodass man rasch einen angenehmen Platz hinter dem Lenkrad findet. Für den Winter wurde mit einer Sitzheizung vorgesorgt. Ein großzügiges Platzangebot bietet der Civic Tourer auch im Fond. Die Mitreisenden genießen ebenfalls Komfort mit ausreichend Knie- und Kopffreiheit. Die Rückbank ist sogar für drei Erwachsene geeignet. Hondas Erfolgspatent der Magic Seats, die wir bereits beim Jazz kennengelernt haben, bereichert auch das Laderaumkonzept des Civic Tourer. Gerade bei einem Kombi erwartet man sich flexible Möglichkeiten der Raumnutzung. Die Sitze lassen sich im Verhältnis 60:40 komplett umklappen, oder man gibt einfach nur die Sitzfläche hoch - je nachdem, wozu man Platz braucht. Damit schafft der Tourer ein Ladevolumen beginnend bei 624 Litern bis hin zu 1.668 Litern. Auf diese Weise kann man ziemlich jedem Hobby mit aufwändigem Sportgerät frönen.

Honda erleichtert dem Käufer die Qual der Wahl bei der Motorenpalette für den Civic Tourer. Entweder man nimmt den starken 1,8 Liter-Benziner mit 142 PS oder - so wie wir - den Selbstzünder mit 1,6 Litern Hubraum. Dieser liefert zwar "nur" 120 PS, jedoch in Anbetracht des Eigengewichts von 1.338 Kilo geht er gefühlt wesentlich besser. Ohne Blick auf den Zulassungsschein schätzen ihn Mitfahrer deutlich stärker auf etwa 150 PS ein.

Das Geheimnis des Erfolges mag bei den 300 Nm Drehmoment liegen, die das Aggregat - überdies eines der ersten aus der Earth-Dreams-Technology-Generation - bereits bei 2.000 Touren abliefert. Damit sprintet der Civic Tourer fast schon locker flockig von der Ampel weg. Die Kraft bleibt jedoch darüber hinaus erhalten, und so liefert der Motor auch noch bei höheren Geschwindigkeiten genug Power, ohne dabei seine Stimme erheben zu müssen. Die Stoppuhr bleibt beim Sprint von 0 auf 100 km/h bei 10,5 Sekunden stehen. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 195 km/h, was für die Limits unserer Alpenrepublik mehr als genug ist.

Positiv hervorzuheben ist das hervorragend dazu abgestimmte 6-Gang-Getriebe, das nicht nur präzise Schaltvorgänge zulässt, sondern auch bei den entsprechenden "Schlüsselgeschwindigkeiten" den Motor in einer idealen Drehzahl laufen lässt. Damit ist der Honda selbst beim Autobahnfahren angenehm laufruhig und ebenso effizient. 3,9 Liter Diesel nennt der Hersteller für den Durchschnitt. Wir lagen während unserer Testzeit zwar darüber, der Verbrauch von etwa fünf Litern ist aber durchaus im grünen Bereich.

Als Teil der Lifestyle Ausstattung wird der Civic Tourer auch mit einem adaptiven Dämpfersystem geliefert. Per Tastendruck kann man so das Fahrwerk auf drei Modi anpassen. Normal, Comfort und Dynamic stehen zur Verfügung. Damit ist das Gleiten über Bodenunebenheiten genauso möglich wie zügigere Ausfahrten in kurvigere Gefilde. Die Lenkung gibt ebenfalls ein angenehmes Feedback, sodass man sich stets sicher fühlt.

Unser Fazit zum Civic Tourer fällt durchwegs positiv aus. Seine Optik verleiht ihm einen eigenständigen Charakter. Das Paket rund um Motor/Getriebe/Fahrwerk ist harmonisch, weiß aber durch entsprechende Dynamik viel Fahrspaß zu vermitteln. Wer Platz braucht, wird von den vielseitigen Lösungsmöglichkeiten zum Transportieren begeistert sein. Er ist einfach ein Kombi der besonderen Art.

Was uns gefällt:

Black Edition-Paket, Styling, Motorisierung und Verbrauch

Was uns nicht gefällt:

Spiegelung in den Tachometer bei entsprechender Sonneneinstrahlung

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-

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