Testbericht: Ford Galaxy 2,0 TDCi 150 PS Allrad

(22.01.2016) Die neue Generation des Galaxy soll die Geräumigkeit eines Vans mit dem Komfort einer Limousine verbinden. Wir verraten, ob das gelingt.

Mit der dritten Generation des Galaxy hat Ford seinen großen Van technisch ordentlich aufgerüstet und optisch den anderen Modellen angepasst. Auch wenn er eine komplette Neuentwicklung ist, erinnert er beim Design sehr stark an den Vorgänger, wirkt dabei aber dennoch moderner und dynamischer. Das hat er vor allem der neuen Frontpartie zu verdanken, die dem aktuellen Markendesign angepasst wurde.

So richtig aufregend wird der Galaxy aber wenn es um die technischen Neuerungen geht. Er hat auf Wunsch viele Assistenzsysteme mit an Bord und kann auch mit Allradantrieb aufwarten. Für unseren Test haben wir daher gleich mal die Kombination aus 150 PS-Diesel, Allradantrieb und der Titanium-Ausstattung gewählt. Der Listenpreis liegt damit bei 44.600 Euro, bietet aber schon eine sehr gute Grundausstattung, mit der man durchaus das Auslangen finden kann.

Unter anderem gibt es eine 3-Zonen-Klimaautomatik, den intelligenten Geschwindigkeitsbegrenzer, einen Bordcomputer mit 10,1"-TFT-Farbdisplay, ein Audiosystem mit SYNC2 inkl. Sprachsteuerung, Regen- und Lichtsensor inkl. Fernlichtassistent, die Verkehrsschild-Erkennung, einen Spurhalteassistent, einen Müdigkeitswarner und vieles mehr.

Trotz sehr guter Serienmitgift hat man noch Platz für viele Optionen. Unser Testfahrzeug verwöhnte noch mit dem Business Paket 2, dem Sitz-Paket, dem Titanium Paket, dem Titanium X Paket 1, einer 220V Steckdose, Metallic-Lackierung, einem Panoramadach, abgedunkelten Seitenscheiben und dem Carbo Paket 1. Der Gesamtpreis summiert sich damit auf 52.978,93 Euro. Unternehmer kommen beim Galaxy in den Genuss des Vorsteuerabzugs, womit er für diese etwas günstiger wird.

Im Innenraum zeigt sich der neue Galaxy ebenfalls noch moderner und bietet absolutes PKW-Feeling. Das Design wirkt dabei sehr frisch, und man fühlt sich auf Anhieb wohl. Die Plastikverkleidung der Mittelkonsole könnte aber durchaus noch Zierelemente vertragen. Sehr schön gestaltet wurden auch die neuen Armaturen, die sehr übersichtlich ausgefallen sind und zwei Bordcomputer beinhalten. Der eine informiert über aktuelle Fahrdaten, der andere über Navi, Radio oder sonstige Einstellungen.

Die Bedienung erfolgt über die Tasten am Lenkrad, von dem aus auch die Audio- und Tempomatbedienung möglich ist. Dadurch finden sich dann schon recht viele Knöpfe am Lenkrad, und man muss sich erst daran gewöhnen, bevor man immer den richtigen Knopf erwischt. Besser funktioniert die Bedienung des Touchscreens in der Mittelkonsole, welcher eine sehr logische Menüführung hat. Alle Funktionen sind auf vier Bereiche aufgeteilt, die man einfach per Touch auswählen kann, um darunter weiter zu navigieren.

Eine Klasse für sich ist natürlich das Platzangebot. Bis zu sieben Personen finden im neuen Galaxy Platz, wobei die ersten beiden Reihen sehr viel Raum bieten, die dritte Reihe ist dann eher für Kinder oder Kurzstrecken gedacht. Wer voll besetzt unterwegs ist, hat immer noch 300 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung, wer zu zweit unterwegs ist, kann bis zu 2.339 Liter Volumen befüllen. Hinzu kommen unzählige Ablagen im Innenraum, die auch ordentlich groß dimensioniert sind. Vor allem das Fach in der Mittelarmlehne vorne hat ungeahnte Weiten zu bieten und wirkt größer als so mancher Kofferraum eines Kleinwagens.

Damit der doch rund 1,8 Tonnen schwere Van gut voran kommt, ist der 2,0 Liter-Dieselmotor mit 150 PS (110 kW) eine gute Wahl. Vor allem für jene, die auch auf Effizienz achten und Fahrspaß hinten anstellen. Der Motor erreicht zwar ein maximales Drehmoment von 350 Nm, von unten heraus muss man aber ein merkbares Turboloch überwinden, um ordentlich in Fahrt zu kommen. Das manuelle 6-Gang-Getriebe ist dabei recht lang übersetzt, wodurch man zwar schaltfaul unterwegs sein kann, bei Abruf der Leistung aber ordentlich schalten muss, damit man flott voran kommt. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen 12,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 193 km/h. Der Galaxy lädt auf jeden Fall eher zum gemütlichen Dahingleiten ein, wobei er bei Fahrwerk und Federung durchaus sportliche Ambitionen zeigt.

Die Straßenlage des Galaxy ist für diese Klasse überdurchschnittlich gut, man merkt auch in flott gefahrenen Kurven nicht, dass man in einem großen Van unterwegs ist. Der Allradantrieb verteilt die Kraft zudem überaus perfekt; und man hat selbst in Grenzsituationen nie das Gefühl, dass man die Herrschaft über das Fahrzeug verlieren würde. Die Federung bleibt dabei immer sehr angenehm und komfortabel, so dass man auch weite Strecken ohne Probleme absolvieren kann. Im Innenraum bleibt es dabei jederzeit sehr leise, hier hat Ford bei der Geräuschdämmung ganze Arbeit geleistet und den Galaxy auf Premium-Limousinen-Niveau gebracht.

Nicht ganz erfüllen konnte der Galaxy die Verbrauchswerte, die das Werk verspricht. An die 5,4 Liter kommt man nämlich kaum heran, wir haben im Schnitt 7,8 Liter pro 100 Kilometer verbraucht. Ein Highlight ist dafür wieder die Sicherheitsausstattung, die der Galaxy bietet. Adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent, Querverkehrswarner und auch der automatische Einparkassistent haben in unserem Test gute Arbeit geleistet. Auf keinen Fall fehlen sollte bei der Optionenliste das Titanium X-Paket 1, welches die adaptiven LED-Scheinwerfer enthält. Diese regeln nicht nur Fahr- und Fernlicht vollautomatisch, sondern verwandeln auch dunkle Nächte zum helllichten Tag.

Der neue Ford Galaxy ist definitiv in jede Richtung hin deutlich besser geworden als sein Vorgänger. Er bietet wesentlich mehr Komfort und Sicherheit, kann dabei aber nach wie vor mit einem überragenden Platzangebot aufwarten. Fahrwerk und Federung bieten zudem gleichermaßen viel Komfort und Fahrspaß. Wer auch beim Antrieb mehr Fahrspaß genießen möchte, sollte aber zum 180 PS Diesel mit Allrad greifen, der schon am Papier wesentlich bessere Fahrleistungen verspricht.

Was uns gefällt:

die Ausstattung, das Sicherheitspaket, das Platzangebot, das Design, die Straßenlage

Was uns nicht gefällt:

der etwas schlapp wirkende Motor, der Verbrauch


Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 3
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

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