BMW i8 Testbericht

(06.02.2015) Mit dem i8 hat BMW im Jahr 2014 eine komplett neue Sportwagen-Generation präsentiert. In unserem Test zeigt der i8, dass er Fahrspaß und Effizienz perfekt verbindet.

Nach dem i3 ist der i8 die zweite BMW i-Modellreihe und soll beweisen, dass Nachhaltigkeit und Fahrspaß perfekt kombiniert werden können. BMW ist bei der Entwicklung ganz neue Wege gegangen und hat mit dem i8 wohl eines der futuristischsten Fahrzeuge im Programm. Das Design könnte durchaus aus einem Science Fiction-Film kommen. Sehr gelungen ist die Heckpartie, die sich sehr eigenständig präsentiert, dabei aber sofort erkennen lässt, dass es sich hier um einen BMW handelt.

Das futuristische Design wird dann auch mit Technik gekoppelt, die man bislang so noch in keinem Sportwagen gesehen hat. Die Kombination aus 1,5 Liter-3-Zylinder-Benzinmotor und Elektromotor erscheint auf den ersten Blick nicht für so viel Fahrfreude zu sprechen, wie man es von reinrassigen Sportautos bislang gewohnt ist. Doch die Praxis soll uns eines Besseren belehren.

Der 1,5 Liter-3-Zylinder liefert eine Leistung von 231 PS (170 kW), die auf die Hinterräder geleitet wird, während der 131 PS (96 kW) starke Elektromotor die Vorderräder mit Kraft versorgt. Die Systemleistung liegt bei 362 PS (266 kW). Das maximale Drehmoment des Benzinmotors von 320 Nm steht bei 3.700 U/Min zur Verfügung, der E-Motor steuert zudem 250 Nm ab dem Start dazu. Damit verfügt der i8 durch den Hybridantrieb auch über Allradantrieb und bringt die Kraft perfekt auf die Straße.

Bevor man losstarten kann, muss man aber erst einmal in das Fahrzeug gelangen. Die Flügeltüren sind dabei der absolute Eyecatcher, in Kombination mit dem hohen Seitenschweller, der für viel Sicherheit sorgen soll, ist der Einstieg aber etwas schwierig. Für gelenkige Menschen ist der Ein- und Ausstieg zwar kein Problem, wie man dabei aber eine elegante Figur macht, haben wir bis zum Ende des Tests leider nicht herausfinden können. Zudem benötigt man auch ziemlich viel Platz zum Öffnen der Türen, was auf engen Parkplätzen oft zum Problem wird.

Ist man erstmal im Innenraum gelandet, findet man eine wunderschöne, ebenfalls sehr futuristische Armaturenlandschaft vor sich. Die Tachoeinheit ist voll digital ausgeführt und ändert ihr Aussehen je nach Fahrmodus. Blaue LED-Leuchtelemente rundum lassen den Innenraum bei Nacht noch futuristischer wirken.

Sehr gut ist auch das Platzangebot im 468,9 cm langen i8, der sogar im Fond für ein Auto dieser Klasse noch mehr Platz bietet als andere 2+2-Sitzer. Das Kofferraumvolumen ist mit 154 Liter aber natürlich sehr überschaubar ausgefallen. Auch Ablagen sind im Innenraum Mangelware, dafür findet man sich sofort zurecht, und der i8 lässt sich so einfach handhaben wie jedes andere Auto.

Mit einem Druck auf den Start-Knopf erweckt man gleich einmal den E-Motor zum Leben, ein sportwagentypischer Motorsound stellt sich erst ein, wenn man danach vom Drive-Modus in den Sport-Modus wechselt. Dann wird der Tacho rot erleuchtet, was viel Kraft signalisieren soll, und der 1,5 Liter-3-Zylinder wird hinzu geschaltet, damit E- und Verbrennungsmotor gemeinsam für viel Fahrspaß sorgen können. Das Beste ist dabei der Sound des Benzinmotors, der via Soundgenerator einen Klang entwickelt, der deutlich an 8-Zylinder-Aggregate erinnert.

Wer dann beherzt aufs Gaspedal steigt, erlebt pure Fahrfreude. Die Kombination der beiden Motoren sorgt für Fahrleistungen, wie man sie von Sportautos gewohnt ist, die Kraft wird dabei durch den Allradantrieb perfekt auf die Straße gebracht. Man hat das Gefühl, der i8 saugt sich richtig an der Straße fest, wenn er ganz ohne jede Schubkraftunterbrechung in 4,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprintet. Vor allem von unten heraus bietet der i8 dabei eine Schubkraft, wie man sie sonst wohl nur beim Start von Düsenjets erlebt.

Wer möchte, ist mit dem i8 bis zu 250 km/h schnell unterwegs, dann regelt die Elektronik ab. Die Schaltung erfolgt über eine 6-Gang-Automatik, die perfekt zum i8 passt und die Gänge fast unmerkbar wechselt. Im Sport-Modus wird auch die Lenkung noch eine Spur härter und direkter, und man absolviert kurvenreiche Straßen mit absoluter Fahrfreude. Ein Highlight ist dabei auch die Straßenlage.

Durch den niedrigen Schwerpunkt liegt der i8 so satt auf der Straße wie kaum ein anderer Sportwagen, bietet dabei aber auch so viel Fahrkomfort wie sonst kein Auto dieser Klasse. Bodenunebenheiten werden perfekt weggefiltert, und man kann mit dem i8 somit auch weite Strecken komfortabel absolvieren.

Im Normal-Modus bietet der i8 immer noch sensationelle Fahrleistungen und ermöglicht Überholmanöver in einer Geschwindigkeit, dass der Überholte wohl annimmt, gerade von einem Ufo überholt geworden zu sein. Von 80 auf 120 km/h sprintet der i8 nämlich in unglaublichen 2,6 Sekunden.

Dabei ist man im i8 auch noch sensationell sparsam unterwegs. Bis zu 37 Kilometer sind im rein elektrischen Modus möglich, wobei durch Rekuperation die Batterien auch während der Fahrt aufgeladen werden. Ladet man die Batterien an der Steckdose, sollte man dafür rund 2 Stunden Zeit einkalkulieren. Die 2,1 Liter Durchschnittsverbrauch sind zwar auch im EcoPro-Modus kaum erreichbar, wir sind auf den ersten 100 Kilometern aber mit fantastischen 4,4 Litern über die Runden gekommen. Und selbst ohne Aufladen nach 300 Kilometern Fahrstrecke, hat der Bordcomputer nur einen Verbrauch von 6,5 Litern ausgegeben, was für ein Fahrzeug dieser Leistungs- und Spaßklasse ein absoluter Hit ist.

Tief in die Tasche greifen muss man dafür beim Anschaffungspreis. Der i8 kommt auf 129.900 Euro, bietet dabei aber schon jede Menge an Komfort- und Sicherheitsausstattung. Richtig perfekt ist er mit dem in unserem Testwagen vorhandenen Pure Impulse-Paket, welches Vollledersitze, 20"-Leichtmetallfelgen, Alarmanlage, LED-Scheinwerfer mit erweiterten Umfängen, den Driving Assistant, das Head-up-Display, das Harman Kardon HiFi Lautsprechersystem, Sicherheitsgurte in BMW i Blau und eine Einparkhilfe vorne und hinten bietet. Der Gesamtpreis summiert sich dann gemeinsam mit der Ionic Silver-Lackierung auf 148.362 Euro. Dafür bekommt man aber auch ein Auto, das den Fahrspaß eines Supersportwagens mit der Effizienz eines Hybrid-Kleinwagens kombiniert. Und natürlich ein Auto, das die Blicke von Passanten aller Altersgruppen auf sich zieht, wie derzeit sonst kaum ein anderes Fahrzeug am Markt.

Was uns gefällt:

das Design, der Fahrspaß, die Effizienz, die Ausstattung, der Komfort, die Straßenlage - eigentlich fast alles, bis auf...

Was uns nicht gefällt:

...dass wir wohl ab 60 Jahren nicht mehr in das Auto einsteigen können.


Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3-
Kofferraum: 4
Ablagen: 3
Übersichtlichkeit: 3

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