Alfa Romeo Giulietta Testbericht

(26.08.2014) Die frisch geliftete Giulietta zeigt sich optisch nur leicht verändert, wurde aber im Detail deutlich verbessert, wie unser Test zeigt.

Mit der Giulietta hat Alfa Romeo einen sehr sportiven Kompaktwagen im Programm, der sich vor allem optisch weit von der sonst oft konservativ gestalteten Konkurrenz abhebt. Italienischer Charme wird dabei mit moderner Technik und Ausstattung kombiniert, vor allem beim aktuellen Jahrgang, der nicht nur optisch verfeinert wurde.

Zu erkennen ist der neue Jahrgang nur an kleinen Details, wie etwa dem noch markanteren Kühlergill und den neu eingefassten Nebelscheinwerfern. Dafür wurde der rassige Kompaktwagen technisch ordentlich verfeinert und bietet trotz aller Sportlichkeit noch mehr Komfort.

Für unseren Test haben wir die Giulietta mit dem neuen 2,0 Liter-Turbodiesel mit 150 PS und der noblen "Exclusive"-Ausstattung kombiniert. Der Listenpreis für diese Version liegt bei 29.870 Euro und bietet schon eine sehr gute Basisausstattung.

Serienmäßig verfügt die Exclusiv-Ausstattungslinie schon über eine 2-Zonen-Klimaautomatik, ein gekühltes Handschuhfach, Parksensoren vorne und hinten, 17"-Leichtmetallfelgen, Stoff/Ledersitze, elektrisch verstell-, beheiz- und anklappbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber, Regen- und Lichtsensor, Tempomat, eine Mittelarmlehne vorne und das UConnect Audiosystem inkl. 5"-Touchscreen.

Unser Testfahrzeug hat dann noch mit Einstiegsleisten in Edelstahl, adaptiven Bi-Xenon-Scheinwerfern, einer Scheinwerferwaschanlage, Sportlenkrad, 17"-Leichtmetallrädern mit Doppelspeichen, Sportpedalen aus Aluminium, einer Zusatzheizung inkl. beheizbaren Scheibenwaschdüsen, abgedunkelten Scheinwerfern, abgedunkeltem Dachimmel und Säulen, der Moonlight Pearl Metallic-Lackierung und dem Paket Lusso, welches Ledersitze mit elektrischer Verstellung und Memory, Sitzheizung vorne und dem Uconnect Navi mit 6,5"-Touchscreen beinhaltet, aufwarten können. Der Gesamtpreis summiert sich damit auf 36.485,40 Euro. Auch wenn der Alfa damit kein Schnäppchen mehr ist, so bietet er um diesen Preis schon eine Ausstattung, die kaum noch Wünsche unerfüllt lässt.

Die sportliche Linienführung bei der Karosserie setzt sich auch im Innenraum fort. In Kombination mit den Ledersitzen wirkt der Alfa extrem gediegen, und man fühlt sich auf Anhieb wohl. Man wähnt sich wie in einem feinen italienischen Maßanzug von Gucci untergebracht, der sportiv und elegant zu gleich ist. Dabei kann der Alfa auch noch mit einer guten Übersichtlichkeit und einfachen Bedienung überzeugen.

Das Platzangebot für Fahrer und Beifahrer ist sehr großzügig dimensioniert, der Rest zeigt sich eher sportlich eng geschnitten. Im Fond kommen groß gewachsene Passagiere schnell an ihre Grenzen, und das Kofferraumvolumen ist mit 350 Liter Fassungsvermögen auch eher im unteren Mittelfeld der Klasse angesiedelt. Wer sich für eine Giulietta entscheidet, ist aber ohnedies eher sportlich orientiert, und da ist dann die Motorisierung eher entscheidend als das Platzangebot.

Mit dem neuen 2,0 Liter-Dieselmotor trifft man die perfekte Wahl, wenn man einen Mix aus Sportlichkeit und Sparsamkeit möchte. Die Leistung liegt bei 150 PS (110 kW), und das maximale Drehmoment von 380 Nm wird bereits bei 1.750 U/Min zur Verfügung gestellt. Damit sprintet der Alfa Romeo in nur 8,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und ist bis zu 210 km/h schnell.

In der Praxis kommt einem der schicke Italiener aber noch dynamischer vor, als es diese Werte vermitteln. Vor allem, wenn man den "D.N.A."-Schalter von "N" wie Normal auf "D" wie Dynamik schaltet. Dann werden alle Systeme nochmals geschärft, und der Motor stellt noch ungeahnte Reserven frei. Wenn man bei normaler Fahrt in den Dynamik-Modus wechselt, spürt man richtig, wie der Alfa bei gleicher Gaspedalstellung gleich nochmals deutlich schneller wird.

Ein kerniger Sound, der keinesfalls an einen Dieselmotor erinnert, untermalt dann flotte Beschleunigungsmanöver. Mit dem Facelift ist die Giulietta aber auch wesentlich leiser geworden. Vor allem bei Autobahntempo merkt man den Unterschied zum Vorgänger sehr deutlich. Während die alten Modelljahrgänge zu den am schlechtesten gedämmten Fahrzeugen der Klasse gezählt haben, ist der neue Jahrgang einer der leisesten geworden.

So machen auch weite Strecken viel Spaß, denn auch Fahrwerk und Federung bieten einen perfekten Mix aus Sportlichkeit und Komfort. Die Straßenlage ist der dynamischen Auslegung folgend sehr gut, und die Giulietta lässt sich wirklich gutmütig über enge Kurven treiben. Gut zupackende Bremsen und eine sehr direkte Lenkung erhöhen den Fahrspaß. Das manuelle 6-Gang-Getriebe kann ebenfalls überzeugen und ist sehr harmonisch übersetzt. Selbst beim Zwischensprint im hohen Gang bietet der Alfa noch sehr brauchbare Fahrleistungen, und Überholvorgänge werden zum Kinderspiel.

Dabei bleibt der sportive Kompaktwagen noch recht sparsam im Verbrauch, auch wenn wir die 4,2 Liter, die das Werk angibt, weit verfehlt haben. Mit 5,6 Liter Verbrauch zählt der 150 PS Diesel aber noch immer zu den sparsameren Versionen im Segment, vor allem, wenn man die Spritzigkeit des Aggregats berücksichtigt.

Das Facelift hat der Giulietta auf jeden Fall sehr gut getan. Vor allem im Detail wurde der kompakte Alfa Romeo deutlich verbessert und empfiehlt sich jetzt auch als ideales Fahrzeug für lange Reisen. Mit seinem südländischen Charme und einem Design, bei dem nicht nur die Frauen schwach werden, hebt sich die Giulietta zudem positiv vom Rest des Segments ab und zeigt sich in jeder Hinsicht sehr eigenständig.

Der neue Dieselmotor bereitet zudem viel Fahrspaß und bleibt dabei auch noch beim Verbrauch im Rahmen. Dass dann auch der Preis etwas höher ist, kann man verstehen, ein Gucci-Anzug ist nun einmal auch teurer als der Anzug von C&A.

Was uns gefällt:

das Design, der italienische Charme, die Ausstattung, der Motor, die sportive Auslegung, der Innenraum

Was uns nicht gefällt:

dass die Giulietta doch etwas eng geschnitten ist

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2-
Kofferraum: 3
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 2

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